Bewegungserziehung und Wahrnehmungsschulung
Begriffserläuterung
Motopädagogik
Die Bewegungserziehung – und Wahrnehmungsschulung (Motopädagogik) am Pferd wird bei der IGTR von speziell ausgebildeten PädagogInnen als Entwicklungsfördernde Maßnahme nach motopädagogischen Gesichtspunkten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. Uns besuchen Menschen mit folgenden Auffälligkeiten:
- Verhaltensauffälligkeiten
- Lernbehinderungen
- Motorische Einschränkungen aller Art sowie
- Psychiatrischen Erscheinungsbildern
Das Pferd wird unter psychomotorischen Gesichtspunkten eingesetzt. Auf und neben dem Pferd gibt es viele Möglichkeiten im Bereich der Körper-, Material- und Sozialerfahrung die Menschen motiviert zu fördern.
Auf dem Pferd erhält die/ der Reitende vestibuläre (das Gleichgewichtssystem betreffende) und rhythmische Stimulationen, die je nach Gangart, Rasse und Größe des Pferdes unterschiedlich sind. Es erfordert ein hohes Maß an Übung, das Gleichgewicht in allen Gangarten zu halten und immer wieder herzustellen. Für die Entwicklung des Kindes bedeutet die Förderung der Schwerkraftsicherung die Grundlage zur Gesamtpersönlichkeitsentwicklung (vgl. AYRES, J., 1984).
Das sich bewegende Pferd regt den Menschen in ganz besonderem Maße an mitzulaufen. Dies verlangt eine Anpassungsfähigkeit an die Geschwindigkeit und den Rhythmus des Pferdes.
Auf dem Pferderücken bieten sich unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten an wie z.B. allein, zu zweit oder zu dritt zu reiten. Ob man z.B. vorwärts, seitwärts oder rückwärts sitzt, steht oder liegt, immer wieder ist der menschliche Körper angeregt, sich den Bewegungen des Pferdes anzupassen.
Die Wahrnehmungserziehung am Pferd regt alle Sinne an:
- den Gleichgewichts- oder Nahsinn (vestibulärer)
- die Oberflächensensibilität (taktiler)
- die Tiefensensibilität (Muskelspannung, Gelenkstellung, Körperhaltung und Kraftsinn)
- den akustischen und den optischen Sinn
Die soziale Förderung von Kindern durch das Herdentier Pferd ist sehr erfolgreich. Die Kindern lernen das Pferd als Kameraden kennen, als gleichberechtigtes Gruppenmitglied mit speziellen Bedürfnissen. Sie lernen über das soziale Gefüge der Pferdeherde auch etwas über gutes Zusammenleben mit ihren Mitmenschen. Dabei wird spielerisch folgendes thematisiert:Absprachen treffen, nachzugeben und sich durchzusetzen und Mitmenschen anzuerkennen und selbst Anerkennung zu erhalten.
Angebote der IGTR
Zur Zeit finden ausschließlich die Projekte mit der Schule am Schwanhof im Frühjahr und Herbst statt.